Geschichte

Erste Aufzeichnungen von damals aufkommenden „Turner-Feuerwehren“ reichen bis ins Jahr 1778 zurück, die offizielle Gründung der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte am 12. April 1873. Nach einem Brand am Schulgebäude, erwarb man im Jahre 1909 eine Balance-Leiter. In den Kriegsjahren wurde der heimische Brandschutz durch belgische Kriegsgefangene und den Frauen des Orts gesichert.

Nach dem Krieg erstand man aus Militärbeständen der Amerikaner einen offenen Dodge ( wie ihn viele von der Thierbacher Wehr her kennen), der in Eigenleistung zum Tragkraftspritzenfahrzeug umgebaut wurde.

Nicht zuletzt ein Großbrand im Jahr 1956 bei eisigen Temperaturen in der Firma Faber-Castell veranlasste die Gemeinde und die Feuerwehrführung im Jahr 1960, das jetzige Feuerwehrhaus mit 2 Stellplätzen für Großfahrzeuge und einer Hausmeisterwohnung zu bauen. Um die Schlagkraft der Geroldsgrüner Wehr zu erhöhen wurde 1963 das erste Großfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 der Fa. Metz beschafft. Dieses Fahrzeug bestand seine Bewährungsprobe bei einem großen Waldbrand an der Lamitzleite – einem steilen, schwer zugänglichen Waldstück an der Grenze zum Landkreis Kronach. Dieses Fahrzeug versieht noch heute seinen Dienst in einem sehr guten Zustand bei der Ortsteilwehr Langenbach. Nach Ausfall des Dodge erhielt die Feuerwehr Geroldsgrün 1973 ein Löschgruppenfahrzeug LF8, erstmalig ausgestattet mit Atemschutzgeräten. Bisher wurde der Atemschutz immer vom Löschzug der Werkfeuerwehr Faber-Castell gestellt (WF aufgelöst 1993) Neben diesem Löschzug stand bis 1997 der Löschzug der Werksfeuerwehr Graetz Holzwerke zur Verfügung. Die Zeichen der Zeit erkannte Anfang der 80er Jahre die damalige Gemeinde- und Feuerwehrführung und setzte den Anbau an das bestehende Feuerwehrhaus mit zwei weiteren zeitgemäßen Stellplätzen, sowie Unterrichts- und Sozialräumen in die Tat um. Zum Kreisfeuerwehrtag 1985 weihte man ein gebrauchtes Mehrzweckfahrzeug ein, welches 1994 durch ein Neufahrzeug ersetzt wurde. Im Jahr 1988 erhielt die Wehr ein neues TLF 16/25 inkl. hydraulischem Rettungssatz. Ein lang gehegter Wunsch ging 2005 in Erfüllung, wo ein modernes HLF 20/16 nach langen Vorbereitungen von der Fa. Rosenbauer in Leonding in Auftrag gegeben und 2006 in Dienst gestellt wurde. Aufgrund der waldreichen Gegend mit schroffen Steilhängen entschied man, dieses HLF zusätzlich mit einer 50kN Seilwinde auszurüsten. Seit 1998 ist ein Einsatzleitfahrzeug der UG-ÖEL Landkreis Hof ebenfalls in Geroldsgrün stationiert. Als zusätzliche Beladung ist auf diesem Fahrzeug eine Wärmebildkamera verlastet, die zu Landkreisweiten Einsätzen alarmiert wird.

Nach dem „Aus“ für die Grubenwehren Auerbach/Oberpfalz. und Lehesten/Thüringen musste die FF Geroldsgrün deren Aufgaben für das einzige, in Süddeutschland noch in Betrieb stehende Schieferberqwerk Lotharheil“ übernehmen. Hierzu wurde die Wehr 2002 mit vier Langzeitatmern ausgerüstet, mit denen je nach geforderter Belastung, Einsatzzeiten bis zu einer Stunde möglich sind. Des weiteren ist Geroldsgrün von ausgedehnten Waldgebieten sowie dem zugewiesenen Einsatzbereich „Geroldsgrüner Forst“ umgeben. Diese Gebiete beinhalten schwer zugängliche Steilhänge mit wenigen Möglichkeiten zur Löschwasserentnahme.

Aus der schon immer engen Zusammenarbeit mit der örtlichen BRK- Bereitschaft entstand bereits im Jahr 1998 eine der ersten HvO-Bereitschaftsgruppen im BRK-Kreisverband. Im wöchentlichen Schichtwechsel stehen Kameraden von BRK und FW rund um die Uhr zur Verfügung. Hierzu sind die Kameraden in Erster Hilfe und Anwendung des Defibrilators ausgebildet. Als HvO-Fahrzeug dient das Mehrzweckfahrzeug, in dem ein Notfallrucksack, AED- Gerät (Automatischer Externer Defibrillator), Schaufeltrage, Vakuummatratze etc. verlastet sind.

Seit Ende der 80er Jahre besteht eine Jugendgruppe, die erstmals auch Kameradinnen in die Wehr brachte. Seit dem Bestehen absolvieren die Jugendlichen alle Ausbildungen, Leistungsprüfungen und nehmen regelmäßig an überörtlichen Veranstaltungen teil. In den letzten Jahren nahmen Feuerwehranwärter mit ihrem eigenen „Fahrzeug“ am Seifenkistenrennen eines örtlichen Vereines teil. Durch Sanierung im Feuerwehrhaus konnte 2008 ein freigewordener Raum zum Jugendraum umgestaltet werden, und steht somit als Unterrichts- und Aufenthaltsraum zur Verfügung.

Neben Lehrgängen an den staatlichen Feuerwehrschulen sowie auf Landkreisebene wird durch immer neue Übungsszenarien der erforderlichen theoretischen und praktischen Aus- und Weiterbildung Rechnung getragen.

Die vorhandene Ausrüstung – vor allem die des HLF – bietet ein breites Spektrum für Ausbildung im Bereich abwehrender Brandschutz und technischer Hilfsdienst. Die Kameradinnen und Kameraden beweisen regelmäßig ihren sehr guten Ausbildungsstand bei der Abnahme der Leistungsprüfungen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ und die „Gruppe im THL-Einsatz“. Letztere wird auch von Ortsteilwehren mit abgelegt.

Gruppenbild der Aktiven vor den Fahrzeugen aus dem Jahr 2009